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Nationalsport und Randsport - Rugby vs. Ultimate Frisbee

  • Autorenbild: Basti
    Basti
  • 12. Feb. 2018
  • 3 Min. Lesezeit

Jeweils am Montagabend sucht ganz Stellenbosch den Weg zum Danie Craven Stadium, um für ca. CHF 3.50 die Rugby Mannschaft von der Uni Stellenbosch - genannt "Maties" - anzufeuern. Rugby ist in Südafrika so wichtig wie Fussball bei uns. Die Meisterschaft nennt sich Varsity Cup und es nehmen die besten Rugby Teams der Unis von Südafrika teil.

Basti und ich wollten uns dieses Spektaktel auf keinen Fall entgehen lassen und so machten wir uns am letzten Montag auf ins Stadion, um das erste Heimspiel dieser Saison gegen die Shimlas (Universität Free State) zu schauen. Ganz Stellenbosch war auf den Beinen und strömte in dieselbe Richtung. Wir waren mit dem Auto unterwegs und standen natürlich gleich mal 20 Minuten im Stau (für einen Weg von 5 Minuten...). Aber wir mussten ja nach dem Spiel noch nach Kapstadt zurück und wollten das Auto deshalb beim Stadion haben. Ca. 30 Minuten vor Spielbeginn waren wir dann im Stadion und machten es uns auf der Gegentribüne - eingedeckt mit einem Bier für CHF 2.50 - bequem. Wir hatten genügend Platz um uns herum, was sich aber bald ändern sollte. Denn ca. 15 Minuten vor Spielbeginn bis etwa zur Halbzeit des Spiels strömten die Zuschauer zu Tausenden ins Stadion. Und mit Tausenden meine ich auch wirklich Tausende. Stolze 15'237 Fans waren schlussendlich anwesend. Davon kann fast jeder Super League Verein in der Schweiz nur träumen.


Nun sassen wir also Schulter an Schulter inmitten einer roten Meute. Diese Meute ist im Durchschnitt 20 Jahre alt, hat ein rotes Maties Shirt an, trinkt Bier und flirtet lieber als das Spiel zu verfolgen. Das haben dafür Basti und ich übernommen, denn das Spiel war wirklich spannend. Obwohl die Maties den Shimlas überlegen waren, wurde hart um jeden Punkt gekämpft (die Zusammenstösse wären also definitiv nichts für meinen Nacken). In der 31. Minute war dann aber jegliches flirten vergessen und auch der letzte Zuschauer stand auf seinen Füssen, denn Duncan Saal von den Maties legte einen 80m Sprint in Richtung Ziellinie hin und machte einen "Versuch" (5 Punkte). Das ganze Stadion johlte, tanzte und sang den Stellenbosch Rugby Song. Nur 5 Minuten später wiederholte sich das Ganze und nach dem Hattrick von Saal in der 68. Minute war klar, dass die Maties gewinnen werden. Das Endresultat war 56:21.


Nachdem wir nun selber genug Sport geschaut haben, war es dann am Dienstag so weit: ich widmete mich endlich wieder selber dem Sport und besuchte das erste Ultimate Training (Frisbee) der Uni Stellenbosch. Die Geschichte ist schnell erzählt: Begrüssung gibt es eigentlich keine, Rasen gibt es eigentlich auch keinen (wegen der Dürre trainieren wir auf einem Staubfeld ), Aufwärmen gibt es eigentlich auch keines (ist ja eh schon 36 Grad heiss), wir haben zwei Trainer, es werden zwei bis drei basic drills (Übungen) in etwas chaotischer Weise (Hütchen, Überziehleibchen gibt es keine) trainiert und dann geht es auch schon wieder nach Hause, denn spielen empfiehlt sich bei diesem harten Boden aufgrund der Verletzungsgefahr momentan nicht. Da merkt man erst, wie toll es ist, wenn man zuhause ein super durchorganisiertes Training besuchen darf - danke Lisa und Chrigi! Ich bin sehr gespannt, wie sich das weiterentwickelt. Aber man nimmt das unterdessen mit einer afrikanischen Gelassenheit und super ist auf jeden Fall schon mal, dass alle Afrikaans miteinander sprechen. Da ich an der Uni diese Sprache lerne, kann ich jeweils gleich das Gelernte in die Praxis umsetzten.

Die Sommerliga vom Ultimate, wo wir jeden Montag ein Spiel in Kapstadt hätten, gibt es übrigens momentan eigentlich auch nicht, denn die Felder in Kapstadt sind alle aufgrund der Dürre gesperrt. Evtl. weichen wir nun auf eine Beach Liga aus - denn Sand hat es immer noch genug :)




 
 
 

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