Langsam kehrt Alltag ein
- Basti
- 4. März 2018
- 3 Min. Lesezeit
Mit Schrecken musste ich feststellen, dass der letzte Blogeintrag bereits zwei Wochen zurück liegt und ich bereits im ersten Monat das Ziel verpasst habe, jede Woche mind. einen Beitrag zu schreiben.
Die soeben genannte Tatsache zeigt jedoch, dass bei uns langsam aber sicher ein Alltag eingekehrt ist und wir die Zeit auch ein wenig aus den Augen verloren haben. Der Alltag hier ist zwar nicht vergleichbar mit unserem Alltag, welchen wir noch in der Schweiz hatten aber führt halt eben auch dazu, dass die Zeit viel zu schnell vorüber geht. Petra ist von Montag bis Mittwoch an der Uni in Stellenbosch, da sie nur zwei Vorlesungen besucht, denn schon bei einer Weiteren hätte sie 5 Tage nach Stellenbosch fahren müssen. Die Uni ist hier etwas anders aufgebaut. Bei den meisten Kursen muss man 3-4 Mal in der Woche für eine Stunde an die Vorlesung gehen, hat noch Tutoriat und es herrscht Anwesenheitspflicht. Somit belegt sie nun Afrikaans und Politikwissenschaft. Die Fortschritte, welche Petra in Afrikaans macht sind erstaunlich. Auch wenn es teilweise Parallelen zum Baseldyytsch gibt, ist es doch eine sehr spezielle Sprache. Auch die zweite Vorlesung von Petra (Introduction to political science and South African politics) ist - gerade jetzt - hochspannend. Vielleicht hat der eine oder andere von Euch mitbekommen, dass der langjährige Präsident Jacob Zuma abtreten musste und neu Cyril Ramphosa an der Macht ist. Dies ist grundsätzlich eine gute Entwicklung, denn Zuma hat quasi alles gemacht was Gott verboten hat. Es wird spannend zu beobachten sein, wie sich Südafrika unter Ramophosa entwickeln wird, denn es gibt doch noch einige Baustellen in diesem Land (dieses Thema ist dann ein eigener Blogeintrag wert). Die von Petra's Uni vorgegebene 3-Tage-Woche lässt es dann zu, dass man auch viele andere tolle Sachen unternehmen kann.

Zum Beispiel waren wir diese Woche mit ein paar Freunden an der Eröffnungsparty des UCT Yacht Club, bei dem ich hoffentlich ein wenig zum segeln komme. Zudem habe ich mich eher per Zufall im Hout Bay Yacht Club vorgestellt (und wurde in die WhatsApp-Gruppe aufgenommen), wo sie jeweils am Mittwochabend und am Samstag in der Bucht bei uns vor dem Haus eine Regatta segeln.

Auch sonst lässt es sich in Kapstadt und Umgebung nett leben, denn die Capetonians lassen sich vieles einfallen, um den Sommer bei einem Glas Chenin Blanc zu geniessen (Bilder unten: unser Picnic auf dem Cape Point Vineyard, Wednesday-Dinner mit Live Musik auf dem Neethlingshof Vineyard, ein süsses Zvieri auf dem Steenberg Estate aber auch unsere erste "1'000m hoch und 1'000m runter Wanderung" auf den Tafelberg).




Zu meiner Uni-Tätigkeit:
Nachdem ich drei Wochen quasi Ferien hatte, ist mitte Februar die Uni bei mir losgegangen. Zu Beginn hatte ich eine sehr interessante "intensive week" (Montag bis Freitag 9-17 Uhr), wo uns verschiedene Professoren des IBFD (International Bureau of Fiscal Development) in Amsterdam eine Einführung in International Taxation gaben. Es ging hauptsächlich um die Geschichte, Inhalt und die Weiterentwicklung des OECD Musterabkommens und die BEPS Entwicklungen (was Euch ja wahrscheinlich nicht so interessiert...Interessierte dürfen sich gerne bei mir direkt melden :)). In meiner Klasse sind - im Gegensatz zu anderen LL.M Klassen - fast ausschliesslich Südafrikaner. Nebst einer Angolanerin, welche für die dortige Steuerbehörde arbeitet, bin ich der einzige Nicht-Südafrikaner. Zudem sind die meisten nicht klassische Studenten sondern arbeiten nebst dem Studium noch zu 100% (für die SARS [South African Revenue Service], PWC etc.) was für mich doch auch sehr interessant ist. Im Gegensatz zu Petra's Uni ist bei mir sehr viel Selbststudium angesagt (was bei den mannigfaltigen Möglichkeiten die Kapstadt bietet nicht immer einfach ist). Nach der ersten Woche mussten wir auch schon ein erstes Assignment (ein fiktiver internationaler Sachverhalt musste anhand von Literatur und Fällen gelöst werden) schreiben, was mich die letzten zwei Wochen doch fast mehr beschäftigte als mir lieb war, da man mind. 5'000 Wörter schreiben musste. Das ist nun endlich geschafft und ich kann mich nächste Woche wieder anderen Dingen widmen, wie zum Beispiel meinem Auto.
Eigentlich wollte ich Euch in diesem Bericht von unserem Autokauf berichten, da dieser noch nicht vollständig abgeschlossen ist, werde ich das noch vertagen. Auf jeden Fall bin ich daran den Toyota Hilux für unsere erste grössere Ausfahrt über Ostern in den Kgalagadi Nationalpark (ca. 1'000km nödlich von Kapstadt) auszurüsten.

Auf den noch zu erwerbenden Dachträger soll ein Dachzelt montiert werden und auch die Ladefläche soll afrika-camping-tauglich ausgerüstet werden. Dafür werde ich in den kommenden Tagen einige Ausrüster abklappern und mich beraten lassen. Das Ganze soll am Ende in etwa so aussehen.




Lieber Bastian, liebe Petra
mit grossem Interesse und Vergnügen habe ich heute Eure Berichte gelesen. Eine gute Portion Neid über eure Erlebnisse , aber auch Euren Mut hat die Lektüre begleitet. Toll was Ihr macht! Eindrücklich sind die berichteten Schönheiten, und parallel dazu die Gefährlichkeit . Das kenne ich nur von Kenia.
Bin gespannt wies weitergeht. Macht’s gut und …..was wohl….be safe!
Roger